Der Normalfall wird kein Normalfall mehr sein
Auf die Frage Piepers nach dem Thema Homeschooling, berichtete Jens Hegerfeld erfreut, dass der Unterricht von zuhause aus insgesamt gut verlaufen sei. Man lerne immer noch täglich dazu[JH1] . Mit dem Schulserver IServ bestehe bereits seit einigen Jahren eine gute Basis für das digitale Lernen. Die Lehrkräfte wären engagiert gewesen, um den Lernstoff digital aufzubereiten.
Pieper erkundigte sich, ob nach den Sommerferien ein weitgehend ‚normaler‘ Unterricht möglich sei. „Der Normalfall wird kein Normalfall mehr sein können“, so Jens Hegerfeld. Auch die Schulöffnungen würden eine enorme Organisation bedeuten, aber man schaue positiv, jedoch auch aufmerksam nach vorne.
Lehrkräfte und Schüler aus Risikogruppen würden weiter geschützt werden und eventuell im Homeoffice bzw. -schooling bleiben müssen. Doch das müsse noch genau betrachtet werden. Soweit es die Lage ermöglicht, müsse man aber wieder mit voller Klassenstärke unterrichten, so sind die Vorgaben aus dem Ministerium. Vor und nach dem Unterricht herrsche dann Maskenpflicht. Sollte es aufgrund des Ausfalls von Lehrkräften notwendig sein, könne in den weiterführenden Jahrgängen der Unterricht an einem Tag in der Woche ins häusliche Lernen verlegt werden. „Wünschenswert ist natürlich möglichst viel Präsenzunterricht. Doch mit jeder Lockerung müssen wir die Verantwortung für ein erhöhtes Infektionsrisiko für Schüler und Lehrerkollegium übernehmen“, fügte Gudrun Pieper hinzu. „Momentan ist schwer vorauszusehen, wie sich das Pandemiegeschehen in den Sommerferien entwickelt“. Hegerfeld fügte hinzu, dass man in allen Bereichen ‚auf Sicht fahren‘ müsse und flexibel reagieren.
Als größtes derzeitiges Problem bezeichnet der Schulleiter allerdings die wachsende Raumnot. Die neuen fünften Klassen sind erstmals achtzügig. Dazu kommt die Tatsache, dass das Abitur wieder nach 13 Schuljahren abgelegt wird. Nach den Ferien werden deshalb 1650 Schülerinnen und Schüler das Gymnasium Walsrode besuchen. „Wir gehören zu den drei größten Gymnasien Niedersachsens“, stellt der Schulleiter fest. Abhilfe soll ein vom Landrat bereits zugesagter Anbau, der als Brücke zwischen zwei Gebäudeteilen konstruiert wird, schaffen. Acht neue Klassenräume können so entstehen. Darüber hinaus ist man gerade dabei mit der kompletten Verwaltung in das alte Medienzentrum umzuziehen, um dem Platzproblem entgegenzuwirken.
„Ich hoffe natürlich sehr, dass der geplante Anbau möglichst zügig angegangen werden kann, auch bei unseren großen Herausforderungen im Landkreis. Ein gutes Lernumfeld sorgt nicht nur für gute schulische Ergebnisse. Eine gute Schullandschaft ist auch ein wichtiger Standortfaktor“, so die Abgeordnete abschließend.
[JH1]wir alle müssen den Mut haben, eigene Fehler zuzugeben und Fehler anderer mit mehr Gelassenheit und Toleranz zu sehen.